Die Pfarrkirche Goldegg

Geschichte der Pfarrkirche

Kirche und Gemeinde erhielten den Namen vom alten Herrengeschlechte der Goldekker. Dieser Name kam aber nur einer engeren Umgebung der Burg zu. Das Gotteshaus am „Neuen Hof“ war mit der Verlegung des Schlosses von „Altenhof“ zum „Neuen Hof“ beim Bühel am See entstanden. 1339 stiftete Wulfing von Goldegge ein „Ewiges Licht“. Dieser Mann scheint auch mit der Person identisch zu sein, die auf dem bei der Renovierung 1965 wieder entdeckten Fresko am linken Seitenaltar sichtbar ist. Er hat den Rosenkranz in der Hand und eine Art Baldachin über seiner Person.

Da sich am Westend des Chores (Hochaltarraum) unter dem Speisgitter Mauerwerk befindet, scheint die Kirche etwa den Umfang des jetzigen Hochaltarraumes gehabt zu haben. Diese erste Anlage wurde in der gotischen Stilperiode vergrößert durch einen Anbau, dessen westliches Ende durch einen Mauerabsatz im hinteren Teil der jetzigen Kirche markiert ist. Die Kirchenpatronin war ursprünglich die Hl. Maria Magdalena. Von 1489 an ist der Hl. Georg Kirchenpatron.

Der Turm wurde erst 1502 erbaut und trägt auch noch den gotischen Lilienfries und die gotisch geschriebene Jahreszahl 1502.
1720 hat ein „Donnerstreich“ den Turm „abgeworfen“, der Ortsbrand 1747 verzehrte alles Holzwerk, nur die „Schmerzhaft Muttergottes“ beim Stiegenaufgang blieb erhalten.


Bekanntgebung der Erhebung des Vikariates Goldegg zu einer Pfarre.

Auf Grund des mit h. Regierungs - Intimation vom 24. d. M., § 4476, anher eröffneten Erlasses des hohen Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 11. April d. J. § 6120, wird das Vikariat Goldegg zur Pfarre erhoben.
Hievon wird die Seelsorgs - Geistlichkeit in die Kenntnis gesetzt. Konsist. Kundm. ddo. 28. April 1857, § 1724. ( S. T. )

Aufbau nach Brand

Der erste Umbau fand 1770 statt. Dann kam der große Umbau der Kirche mit einer "Reromanisierung" im Jahr 1884. War die Kirche von Goldegg bis dahin im Barockstil, so wurde nun ein neuromanischer Stil gewählt. Am 1. Dezember 1884 fand bei Schnee und klirrender Kälte die Kirchweih statt. Die nächste Kirchenrenovierung erfolgte 1965. Die treibende Kraft war Geistl. Rat Martin Brandstätter. Überraschend gelang dabei die Aufdeckung des gotischen Freskos über dem linken Seitenaltar aus dem Jahr 1330 und die Freilegung bzw. Restaurierung des Bildes "Mariä Krönung" über dem Hochaltar.

Die Wandmalerei über dem linken Seitenaltar, 1330 von Wulfing von Goldeck bald nach dem Bau des Schlosses gestiftet, stellt die Kreuzigung Christi, umgeben von Leidenssymbolen, dar: u. a. Lanze, Bambusrohr, Schwammstock, Blutkelch, Verspottungskleid, Spielwürfel, Zange, Hammer, Rute, Geißel und Geißelsäule.

Über Auftrag des Landeskonservators von Salzburg hat der Freskenrestaurator Prof. Dr. Franz Walliser die Fehlstellen geschlossen und das Fresko konserviert, doch sonst original gelassen. Die einfache, klare Form des Bildes zeigt die hohe künstlerische Qualität des Freskos, das zum ältesten Bestand der Pfarrkirche und zu den bedeutendsten Dokumenten der Frühgotik gehört.

Das Fresko über dem Hochaltar wurde vom heimischen Bildhauer und Restaurator Georg Klettner freigelegt und instandgesetzt. 

Die Entfernung des Speisgitters leitete im Jahre 2009 die letzte Kirchenrenovierung ein. Etwas später wurde die Kanzel entfernt und im Jahr 2010 nach dem "Weißen Sonntag" begann eine intensive, vierwöchige Renovierung, verbunden mit der Umgestaltung des Altarraumes.
Die Seitenaltäre wurden zurückgesetzt, die Stufen angepasst, eine Reihe Bänke entfernt und die Wände gereinigt und ausgebessert. In vier Wochen war die Renovierung abgeschlossen, der vordere Bereich mit dem Altarraum bildet nun eine wunderbare Einheit, dessen Mitte ein Ambo und ein Volksaltar aus edlem Marmor ist.